Schimmelpilz - Kulturen, die nicht untergehen

Besonders gefährlich wird's, wenn sie zu sehen sind: Die Verbindung von Wärme und Feuchtigkeit beeinflusst ihr Wachstum äußerst positiv, es entstehen größere Pilzgeflechte, die sich explosionsartig weiter vermehren. 

Am Anfang war das Wasser ...
... doch schon bald ist die (feuchte) Wand dann nicht mehr wüst und leer, sondern vielmehr ein Tummelplatz für Schimmelpilze, die unzählige Sporen in die Raumluft abgeben. Schimmelpilze benötigen zum Gedeihen einen hohen Grad an Feuchtigkeit. Daher kann man sie bevorzugt in dauerfeuchten Ecken, im Bad, an Duschvorhängen und dauerelastischen Fugen beobachten. Natürlicher, aber nicht unbedingt weniger gefährlich kommen sie in schimmliger Blumenerde zum Vorschein. Doch genauso treten sie heute häufig an Wänden, neben Fenstern, hinter Schränken und Fußleisten auf. Verursacher ist dann meist eine hohe relative Luftfeuchtigkeit, die zu Innenkondensation an kälteren Stellen (relativ zur Raumluft) führt. Hier kann die Luft weniger Wasser speichern und die Sättigungsgrenze, der sogenannte Taupunkt, an dem gasförmige Feuchtigkeit zu kondensieren beginnt, wird erreicht. Das Kondensat schafft dann die Basis für das Wachstum der Pilze. Isolierfenster sind so dicht, dass kaum noch ein Austausch von Luft stattfinden kann. Die relative Luftfeuchtigkeit steigt entsprechend, wenn nicht Gegenmaßnahmen getroffen werden. Konstruktive Mängel begünstigen dann die Entstehung von Schimmelpilz. Etwa durch Wärmebrücken an denen die Wand die Wärme schnell nach draußen leitet, dadurch kühler wird und dies zum Erreichen des Taupunktes führt. Neben der Innenkondensation kann Schimmelpilzbefall aber seine Ursache auch in anderen Feuchtigkeitsarten haben. Dies kann zum Beispiel Baufeuchte bei einem ungenügend getrockneten Neubau sein oder besonders in Kellern aufsteigendes oder drückendes bzw. nicht-drückendes Wasser, das aus dem Erdreich in die Wände dringt.  
 
Gesundheitsrisiken
Die Sporen der Schimmelpilze gehören zu den wichtigsten Innenraumallergenen. Nach Studien reicht das Spektrum allergischer Reaktionen von Hautreizungen, grippeähnlichen Beschwerden über schwere Erschöpfungszustände bis hin zu Schwindel sowie Gedächtnis- und Sprachstörungen. Einen weiteren Hauptkomplex bilden Atemwegserkrankungen, verbunden mit Reizhusten und Engegefühl in der Brust bis hin zum allergischen Asthma. Häufig leiden als Hausstaubmilbenallergiker diagnostizierte Personen auch unter Schimmelpilzallergie, der allerdings gemeinhin zu wenig Beachtung geschenkt wird.  
 
Vorbeugende Maßnahmen
Besonders Neubauten schaffen aufgrund neuer Verordnungen zum Wärmeschutz und stark abdichtender Isolierfenster durch die Erhöhung der Raumluftfeuchte optimale Lebensbedingungen für Schimmelpilze. Aber auch Altbauten können immer wieder mit der Problematik konfrontiert sein. Schimmelpilz im Innenraum entsteht an feuchten Stellen. Sofern die Feuchte nicht aus dem Mauerwerk kommt, ist die Luft Träger des Wassers, welches an der Wand kondensiert. Damit diese Kondensation stattfindet, muss zweierlei gegeben sein: eine durch Wärmebrücken oder schlechte Außendämmung kühlere Stelle und eine genügend hohe relative Luftfeuchtigkeit. An den kühleren Stellen erhöht sich die relative Luftfeuchtigkeit stark und beginnt bei Erreichen des temperaturabhängigen Taupunkts zu kondensieren. Die Stellen an denen die Luftfeuchtigkeit kondensiert sind in der Regel bauseitig bedingt und nur durch aufwendige Maßnahmen zu sanieren. Daher empfiehlt sich als einfache, aber effektive Lösung die Herabsetzung der relativen Luftfeuchtigkeit, die von der Raumtemperatur und der absoluten Menge des Wassers in der Luft abhängt. Die relative Luftfeuchtigkeit sinkt bei steigender Temperatur bzw. bei Reduzierung des Wasserdampfgehaltes.  

Trocknungs- und Lüftungsleitfaden

Frische statt Feuchte. Räume gesund und trocken zu halten will gelernt sein. Ebenso wie richtiges Lüften. Im Folgenden finden Sie deshalb Probleme und Tipps aufgelistet: Punkt für Punkt und Raum für Raum.  

Zunächst Grundsätzliches: Monate für Feuchte-/Schimmelpilzprobleme sind solche mit R. 

Merktipp: Monate für frische Muscheln ebenfalls. 

 1. Kochen,Waschen, Baden, dann Pflanzen, Aquarien, Verdunstungsbehälter an Heizkörpern: Wasser und Wohnen gehören zusammen. Aber was zu viel ist, wird zu feucht. Deshalb: Kompromisse suchen und Feuchtequellen reduzieren, wo es geht. Wenn Unklarheit über die Feuchtebelastung besteht: Ein Hygrometer (gibt es im Baumarkt für ca. 15 Euro) schafft sofort Klarheit. Zur Orientierung: Der Idealmesswert liegt bei 50 % Luftfeuchtigkeit. Eine einfache Möglichkeit zur Messung der Luftfeuchtigkeit bieten RF (= Raumfeuchte)-Indikatoren. Die Messstreifen laufen bei kritischen Grenzwerten der Luftfeuchte blau an. 
2. Möblierung: Luftzirkulation ermöglichen. Deshalb sollten Möbel nach Möglichkeit Abstand zur Wand haben: zwei bis drei Zentimeter mindestens, besser fünf bis zehn Zentimeter. Vor allem an Außenwänden!  
3. Möbel: Wenn es möglich ist, sollte man sich für kleinflächige Möbel aus Massivholz entscheiden - am besten auf Beinen. Die üblichen Pressspanschränke sind zwar preiswerter: aber sie behindern die Luftzirkulation und können über ihre kunststofffurnierten Oberflächen keine Feuchtigkeit puffern.  
4. Heizen: Je größer und häufiger die Temperaturunterschiede innerhalb einer Wohnung, desto größer die Gefahr von Feuchteschäden. Umgekehrt gilt also: Temperaturschwankungen möglichst vermeiden, ungeachtet der Raumnutzung. Das funktioniert in der Praxis nicht perfekt, aber hier helfen schon Kompromisse: Alle Räume, auch selten oder tagsüber nicht genutzte, sollten nie ganz auskühlen. Absenkungen der Temperatur sollten moderat ausfallen. Thermostate an Heizkörpern nicht um mehr als ein bis zwei Skaleneinheiten absenken.  
5. Lüften: Kippen verboten! Wohnräume sollten mindestens drei Mal am Tag in den Genuss einer Stoßlüftung kommen, d. h. Lüften bei vollständig geöffnetem Fenster. Die Lüftungsdauer sollte fünf bis fünfzehn Minuten dauern - je nach Außentemperatur (nicht nach Luftfeuchtigkeit draußen!). Je kühler es draußen ist, desto kürzer darf die Lüftungsdauer sein!

Testen Sie den Lüftungserfolg selbst - mit nackten Füßen (weil die sehr sensibel auf Temperaturveränderung reagieren). Öffnen Sie die Fenster. Nun stellen Sie sich im Raum dorthin, wo frische Luft erfahrungsgemäß zuletzt gelangt. Sie und Ihre Füße werden überrascht sein, WIE LANGE das tatsächlich dauern kann.
  • Problemzone Nr. 1: Das Schlafzimmer
  • Problemzone Nr. 2: Die Küche
  • Problemzone Nr. 3: Das Badezimmer
  • Problemzone Nr. 4: Der Keller

  Erkennung des Schimmelpilzbefalls

Besonders gefährlich wird´s, wenn sie zu sehen sind: es entstehen Pilzgeflechte, die sich explosionsartig vermehren. Sie hinterlassen große Flecken, oft sehr farbenfroh, aber bestimmt kein Grund zur Freude.Normalerweise erkennt man Schimmelpilz mit bloßem Auge. Dunkle und unansehnliche Flecken, sogenannte Stockflecken bilden sich an der Wand, gefolgt vom Wachstum des Schimmelpilzes. Die Dunkelheit des Fleckens zeugt von der Stärke des Schimmelpilzbefalls. Schimmelpilz kann aber auch an Stellen des Raumes entstehen, die nicht so einfach einsehbar sind, etwa hinter Möbelstücken an der Wand oder hinter Fußbodenleisten. Der Schimmelpilz hinter dem Schrank ist natürlich genauso gefährlich wie der offen sichtbare, da auch dieser Sporen an die Raumluft abgibt. Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie Schimmelpilzbefall in den Räumen haben, sollten Sie eine Messung vornehmen lassen. Dies gilt besonders für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Dabei wird die Raumluft auf Pilzsporen untersucht und die Häufigkeit des Vorkommens analysiert. Seien Sie vorsichtig bei der Beauftragung der Messung, da nicht alle Anbieter seriös sind bzw. teilweise stark erhöhte Preise nehmen. Die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute kann Ihnen Ansprechpartner in Ihrer Nähe nennen.

Feuchtigkeit im Haus: Das Übel bei der Wurzel Packen 

Die Lebensgrundlage von Pilzen und die Voraussetzung für Pilzbefall im Innenraum ist immer Feuchtigkeit bzw. Wasser. Das gelangt auf verschiedensten Wegen ins Gebäude: Durch anstehendes Wasser im Erdreich (Druck-, Stau- oder Sickerwasser), Schlagregen an den Außenwänden oder besonders häufig, durch Kondensation, d.h. Wasserabscheidung in Tröpfchenform aus wärmerer Luft an einem kalten bzw. kälteren Material. Innenkondensation entsteht leicht in Folge von Duschen, Kochen oder Waschen und verstärkt sich durch unzureichende Lüftung.


Beseitigung

Eine schnelle und effektive Beseitigung des Schimmelpilzbefalls ist wegen der möglichen Gesundheitsrisiken besonders wichtig. Es gilt allerdings einiges zu beachten.

  • Der Schimmel muss beseitigt werden!
  • Das Entfernen des Pilzes allein reicht jedoch nicht aus!
  • Die Ursache für die Feuchtigkeitserscheinung am oder im Bauteil muss erkannt und behoben werden!


Ist die Feuchtigkeit durch zu hohe Raumluftfeuchte entstanden, müssen Sie zukünftig für ein besseres Innenraumklima sorgen.Wenn die Feuchtigkeit allerdings bauseitig bedingt ist, also etwa durch einen "feuchten" Neubau oder durch aufsteigendes, drückendes oder nicht-drückendes Wasser entstanden ist, kann die Beachtung dieser Hinweise zwar auch nicht schaden, den eigentlichen Schaden allerdings auch nicht beheben. In derartigen Fällen lassen Sie sich kompetent von spezialisierten Handwerks-Betrieben beraten. 

Lüften - Schutz vor Schimmel? Ein klassischer Streitpunkt. 

Lüften ist ein wesentlicher Bestandteil der Vorbeugung - aber kein Allheilmittel gegen Schimmelpilz. Im Einzelfall fällt es nicht leicht zu entscheiden, ob ein Schimmelschaden durch zu wenig frische Luft bzw. zu viel Innenkondensation, durch etwaige Baufehler oder durch andere Ursachen, z. B. einen Rohrschaden entstanden ist. Zumal meist mehrere Ursachen verantwortlich sind.

siehe auch: Aktuelles ->  "Lüften schützt vor Schimmelpilz"

oder

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